Auch oberhalb des Kreisfußballs ist der Pflichtspielbetrieb für das Jahr 2024 beendet. Egal ob Bezirk-, Landes- oder Oberliga – die heimischen Teams können auf eine Hinrunde voller Höhen und Tiefen zurückblicken. Wir haben die Mannschaften gefragt – und sie haben geantwortet. Die Remis-Winter-Könige der Bezirksliga kommen in diesem Jahr vom Piepenbusch. Und damit sind wir auch direkt beim großen Problem der SSG Halvestorf in dieser Saison angelangt. Nach dem Landesliga-Abstieg im Sommer, der Management-Neuausrichtung mit Paul Alles als sportlichem Leiter und hochkarätigen Wechselmeldungen wie der Verpflichtung von Topstürmer Robin Tegtmeyer galt die SSG von Beginn an als Anwärter Nummer eins auf die Pole-Position in Staffel 3. Doch den anfänglichen Vorschusslorbeeren kam das Team um Trainer Rik Balk nur bedingt nach. Zwar gingen die Piepenbusch-Kicker nur zweimal komplett leer aus, zu oft ließ man jedoch Punkte gegen Teams liegen, die sich in anderen Tabellenregionen wiederfinden. Ganze sechsmal kam die SSG nicht über ein Unentschieden hinaus und hängt daher schon jetzt sieben Punkte hinter Spitzenreiter Arnum hinterher. Balk erklärt im Interview, woran es bisher gehakt hat.
Wenn Du Eure Hinrunde mit einer Schulnote bewerten müsstest, welche Note würdest Du ihr geben?
„Eine 3+.“
Bekanntlich gab es in der abgelaufenen Landesliga-Saison, als Ihr am Ende abgestiegen seid, trotz eines sehr starken Kaders Probleme auf vielen Ebenen. Was ist in der letzten Saison schief gelaufen – und was habt Ihr getan, um in neuer Besetzung im „Management“ dagegenzusteuern?
„Es gab viele Nebenschauplätze innerhalb der Mannschaft sowie im Verein, welche erst einmal gerade gerückt werden mussten. Seit dem Paul (sportlicher Leiter Paul Alles, Anm. d. Red.) an Board ist, ist dieser Prozess aber sehr positiv vollzogen worden. Zudem haben wir in der Vergangenheit wenig vom Kollektiv gelebt und waren zu sehr abhängig von der Tagesform einzelner Spieler. Mit einem intakten Mannschaftskern sind wir somit nicht mehr so sehr abhängig von einzelnen Spielern.“
Ihr seid mit großen Ambitionen in die Saison gestartet: Der direkte Wiederaufstieg soll gelingen. Die Realität zeigt: Ihr seid laut Wintertabelle eine gehobene Mittelfeldmannschaft. Warum klaffen Anspruch und Wirklichkeit bisher so weit auseinander?
„Man kann ein Ziel ausgeben und dies verfolgen, alles andere wäre auch unangemessen und unglaubwürdig. Aber wir mussten jedes Spiel über 90 Minuten ans Maximum gehen, um drei Punkte zu holen. Es gab nur wenige Spiele, wo wir konstant über 90 Minuten gespielt haben. Darüber hinaus mussten wir diese Saison mehr das Spiel machen als in der Landesliga. Ein weiterer Grund war noch, dass wir zu viele Chancen vergeben und die meisten Gegner aus drei Chancen auch zwei bis drei Tore gemacht haben.“
Eure Ergebnisse sprechen Bände: Einerseits gewinnt Ihr im Absteigerduell 5:1 gegen den TuS Garbsen und gegen vermeintliche Abstiegskandidaten wie Egestorf-Langreder II (1:1) und Mühlenberger SV (0:0) sowie Aufsteiger TV Jahn Leveste (0:1) reicht es nicht für drei Punkte. Wie erklärt Ihr Euch diese Ergebnisse?
„Genau das ist auch das, woran wir in der Vorbereitung arbeiten werden. Wir waren in den Spielen nicht dominant genug und haben ohne Ball zu viel abgewartet. Diese Spiele waren Lehrgeld und unbefriedigend für jeden Mannschaftsteil.“
Gab es in der bisherigen Saison ein Spiel, ein Ergebnis oder einen Moment, der sinnbildlich für Euer bisheriges Abschneiden war – und falls ja, wie sah er aus?
„Eigentlich die ganzen Unentschieden waren unnötig, ausgenommen das Spiel gegen Bad Pyrmont Hagen, wo wir insgesamt wirklich schlechter waren. Aber daraus haben wir, wie oben bereits erwähnt, die Lehren gezogen und uns im Trainerteam selbst reflektiert, um die Mannschaft besser zu machen.“
Welcher Spieler darf in Deiner persönlichen Elf der Hinrunde auf keinen Fall fehlen?
Der Kapitän von Rinteln, Julian Bedey, hat mir im Zentrum sehr imponiert. Dazu muss ich Robin Tegtmeyer zählen, der in 15 Spielen 22 Scorerpunkte – 15 Tore sieben Vorlagen – erzielt hat. Ebenso wie Tim Arndt, der jede einzelne Minute von Anfang bis Ende auf dem Platz für uns stand.“
Mit Bennet Heine und Niklas Williams habt Ihr für das Mittelfeldzentrum zwei hochkarätige Neuzugänge aus der Landesliga verpflichtet. Was erhofft Ihr Euch von diesen beiden Verstärkungen?
„Niklas und Bennett sind sehr kreative Spieler für das Zentrum, wodurch es möglich sein kann, dass wir auch viel über das Zentrum spielen könnten, um uns den Gegner auch mal ‚zurechtzulegen‘, damit die Schnittstelle frei wird und wir schwieriger zu berechnen sind.
Nils Witthuhn, Leon Schlesinger und Yalcin Ulus sind da aber in der Hinrunde bereits immer sicherer geworden und werden ihren Platz sicherlich nicht so leicht hergeben wollen, sondern um die Plätze kämpfen.“
Gibt es noch weitere Personalplanungen für das Winterfenster?
„Nein, die Kaderplanung für den Winter ist abgeschlossen.“
Was stimmt Euch positiv, dass Ihr trotz sieben Punkten Rückstand am Ende doch noch ein ernstes Wörtchen um den Aufstieg mitredet?