Awesa-Bericht:

Man sagt, die Halle habe ihre eigenen Gesetze. Beim Hermasch-TBH-Cup zum Auftakt der neuen Hallensaison bei den Herren galt das am gestrigen Freitagabend und heutigen Samstag nur bedingt. Die Aushängeschilder Hameln-Pyrmonts, unsere Landesligisten aus Halvestorf und Tündern, schossen sich im Hohen Feld bis ins Finale und sorgten damit für die nächste (in dieser Saison bereits vierte) Auflage des Landesliga-Derbys. Und wie schon in der Liga und im Bezirkspokal ging es wieder heiß her. Nicht nur auf dem Feld schenkten sich die Akteure beider Seiten nichts, auch die voll besuchten Zuschauerränge ließen die Stimmung gegen 19 Uhr am Sonnabend wieder überkommen.

Neben dem Wochenende der Landesligisten war es im Übrigen auch das Wochenende der Comebacks. So schnürte Halvestorfs eigentlich bereits pensionierter Routinier Matthias „Jimmy“ Günzel wieder die Hallenschuhe für die Zweitvertretung der SSG und auch die Gerüchte über die Rückkehr eines anderen Zurückgetretenen bewahrheiteten sich. Und der war auch im „grande finale“ wieder voll dabei. Zunächst musste Tünderns Robin Tegtmeyer aber mit ansehen, wie seine Kontrahenten vom Piepenbusch auf das eigene Tor drückten, Rodi Celik traf dabei sogar den Pfosten. Nach zahlreichen Unterbrechungen und mehreren Versuchen, die hitzigen Gemüter zu beruhigen, war es auf der Gegenseite aber der agile Julian David, der die „Schwalben“ in Führung schoss – allerdings nicht lange, denn Murat Saglam glich nur kurz darauf aus. BW-Kapitän Kris-Lennart Müller hatte per Neunmeter noch während der regulären Spielzeit die Riesenchance auf die Vorentscheidung, sein Versuch landete allerdings nur an der Unterkante des Querbalkens und Sekunden später setzte er den Rebound an den linken Außenpfosten. Es musste also das Neunmeterschießen herhalten.

Und auch da wollten es die Akteure anscheinend extra spannend machen. Selbst nach je drei geschossenen Strafstößen stand der Sieger noch immer nicht fest, erst nach dem fünften Schützen fiel die Entscheidung. Nachdem Julian David mit Tünderns fünftem Versuch die Kugel per Unterkante der Latte in die Maschen gejagt hatte, wollte Rodi Celik lässig für den Titelverteidiger ausgleichen – lupfte allerdings über das Tor. Entsprechend groß war der Jubel daraufhin bei den Blau-Weißen, die die Trophäe anschließend ausgelassen in die Höhe reckten.

„Es waren zwei gelungene Fußball-Tage. Gestern volles Haus, heute Nachmittag volles Haus, weitestgehend guter Fußball – so machen wir das gerne wieder. Der TBH-Cup 2024 kann damit eigentlich eingeplant werden. Mit BW Tündern haben wir nach einem spannenden Finale zudem einen würdigen Sieger gefunden. Und das Wichtigste: während beider Tage ist es fast immer sportlich fair zugegangen. Von daher sind wir sehr zufrieden“, hatte auch TBH-Sprecher und Organisator Tim Bödecker nichts auszusetzen.

Neben den beiden Finalisten, die bereits am Vorabend als Gruppensieger den Einzug in die Zwischenrunde klarmachten, wussten auch Nettelrede und die A-Jugend des JFV Hameln am Freitag mit guter Punkteausbeute zu überzeugen. Während es für die Bezirksligisten aus Wallensen & Afferde in Gruppe C & D nichts mit der nächsten Runde wurde, hatte man auf Seiten der SVE immerhin noch die Hoffnung, mit Luca Garbsch den Toptorschützen des Turniers zu stellen (6 Treffer). Doch auch dieser Titel wurde einem Rückkehrer zuteil. Frisch aus dem Vorruhestand zurück, zeigte Tegtmeyer, dass ihm die Halbjahres-Fußballpause keineswegs geschadet hat. Mit acht Treffern traf er so oft, wie kein anderer im Turnier. Die Auszeichnung als bester Spieler verdiente sich Azadi Hamelns Turan Seyyar, der mit den „Adlern“ erstmals im Halbfinale gegen Tündern eine Niederlage hinnehmen musste (1:5).

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Die Sieger vereint (v.l.n.r.): Malte Rochau (SSG Halvestorf II, bester Torwart)
Robin Tegtmeyer (BW Tündern, Toptorjäger)
und Azadis sportlicher Leiter Yalcin Uzun (stellvertrend für Turan Seyyar, bester Spieler).

Im Penalty-Schießen um Platz drei gab´s allerdings gleich die nächste, weil 1. Kreisklassen-Spitzenreiter Halvestorf II am Samstag die „Krake“ des Turniers aufbot. Dabei spielt die heutige Nummer eins der SSG-Zweitvertretung, die im Halbfinale im vereinsinternen SSG-Duell den Hut ziehen musste (1:5), eigentlich auf der „Sechs“. Malte Rochau strahlte als Aushilfskeeper aber nicht nur Gefahr nach vorne aus, sondern erstaunte auf der Linie immer wieder mit starken Reflexen – so führte neben Bronze an der Lobhuldigung als bester Keeper kein Weg vorbei. Doch wie hat eigentlich der Ausrichter abgeschnitten? Nach dem Sieg im Penalty-Shootout gegen Salzhemmendorf beendete der Turnerbund das eigene Turnier auf Rang sieben.

Quelle: Awesa