„Intensives“ Derby am Piepenbusch: Hameln-Pyrmont hat ein neues Oberhaupt!
SSG Halvestorf – BW Tündern 2:0 (2:0).
Es war schon im Vorhinein für viele als Spiel der Saison ausgeschildert – die SSG Halvestorf gegen BW Tündern, das Landesliga-Derby der Hameln-Pyrmonter Schwergewichte. Und auch auf dem Platz hatte es das Lokalduell am Piepenbusch so richtig in sich. „Es war ein sehr intensives Spiel. Schon beim Aufwärmen hat man gemerkt, dass beide Teams gewinnen wollten. Die Lautstärke war große, die Motivation bei allen hoch“, schilderte SSG-Trainer Dennis Hoferichter die ersten Impressionen vom Duell um die Vormachtstellung im Kreis. Und dann ging es endlich los.
Die Feierlichkeiten der SSG Halvestorf dürften heute noch etwas anhalten.
In den ersten Minuten sah Tünderns Sprecher Willi Gurgel eine muntere und vor allem ausgeglichene Anfangsphase zwischen den Seinen und dem Landesliga-Neuling. Defensiv ließ die SSG aber kaum etwas zu. Dazu Hoferichter: „Tündern hat hoch angegriffen, aber wir waren sehr ballsicher und haben clever von hinten herausgespielt. Dadurch ist Tündern kaum in richtige Pressingphasen gekommen.“ Die erste echte Torchance ließ allerdings fast eine halbe Stunde auf sich warten. SSG-Neuzugang und „Ex-Schwalbe“ Sören Vespermann scheiterte im Eins-gegen-Eins an BW-Keeper Kolja Kowalski. Zuvor hatten sich beide Seiten bereits in aussichtsreiche Positionen begeben. In dieser Phase begannen die Hausherren, Oberwasser zu bekommen. „Wir haben uns zu sehr mit Nebensächlichkeiten aufgehalten und – was noch viel ärgerlich ist – gegenüber Halvestorf in den Zweikämpfen das Nachsehen gehabt“, haderte Gurgel. Fast folgerichtig schlugen die Piepenbusch-Kicker zu. Nach einem unzureichend geklärten Eckball der Gäste markierte Tim Arndt die Führung für die Halvestorfer (33.). Und die SSG wollte mehr: nach feiner Vorarbeit von Rodi Celik war Vespermann schon wieder auf und davon, scheiterte jedoch erneut an Kolja Kowalski. Besser machte es SSG-Debütant Mehmet Özün unmittelbar vor der Pause. Tünderns Verteidiger verlor die Kugel an den gegnerischen Stürmer, der auf Höhe der Sechzehnerlinie abschloss und die Kugel abgefälscht zum 2:0-Halbzeitstand versenkte.
Zur Pause war Hoferichter äußerst zufrieden: „Wir haben uns viele Freiräume geschaffen, waren Tündern in Sachen Ballbesitz, Zweikampfführung und Torchancen überlegen. Von daher ging die Führung zur Pause auch völlig in Ordnung.“ Gurgel stimmte einen ähnlichen Ton an: „Wenn man so will, hat zu diesem Zeitpunkt die mentale Stärke des Einen gesiegt und die Schwäche des anderen aufgezeigt.“
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel hätte das Ergebnis gleich deutlich werden können. Celik legte die Kugel im gegnerischen Strafraum quer, ein passender Abnehmer fand sich allerdings nicht. So näherte sich das Kräfteverhältnis in der Folge wieder an. „Es wirkte so, als hätte Halvestorf das Ergebnis in der Folge mehr verwaltet. Zwar hatten sie noch immer zwei, drei gute Gelegenheiten, doch auch wir haben uns in der Offensive einige Male gezeigt. Leider hat der letzte, entscheidende Pass gefehlt, da wurde es dann oft zu unsauber“, fuhr Gurgel fort. Hoferichter war derselben Meinung: „Tündern wirkte von der Puste her nochmal einen Tick stärker. Sie haben auch noch einmal alles versucht, um ihre zweite Luft zu nutzen, doch der letzte Pass wurde von unserer Defensive doch immer noch irgendwie unterbunden.“ So vergingen die Minuten im zweiten Durchgang ohne einen weiteren Torerfolg. Mit dem Abpfiff stand dann aber endgültig fest: der Fußballkreis Hameln-Pyrmont hat (vorerst) ein neues Oberhaupt. Dementsprechend groß war die Freude bei den erfolgreichen Gastgebern: „Die Glücksgefühle sind bei allen da. Die ganze Mannschaft hat toll gearbeitet, ein großes Lob ans ganze Team“, so der euphorisierte Hoferichter. Auf der Gegenseite zeigte sich Tünderns Sprecher als fairer Verlierer: „Das Ergebnis stimmt in der Endabrechnung so. Halvestorf war uns in den Zweikämpfen deutlich überlegen und wir haben aus unseren Möglichkeiten selbst zu wenig gemacht.“ Ein Sonderlob vom eigenen Sprecher verdiente sich Tünderns Adrian Gurgel, auch die Einwechslungen von Julian David und Sebastian Schäfer hätten für – wenn auch letztlich erfolglosen – „Wirbel gesorgt.“
SSG Halvestorf: T. Kallmeyer, Elias, Saglam, Celik, Eickhoff (56. Maaß), Vespermann (87. Karayilan), Paraschiv, Brixius, Jürgens, Arndt, Özün (75. Fulek).
BW Tündern: K. Kowalski, Jobe, dos Santos (58. David), Müller, Lehnhoff (54. Kramer), Schieb (46. Schäfer), Jermakowicz, Manka, Gurgel, Neckritz, Bödecker.
Tore: 1:0 Tim Arndt (36.), 2:0 Mehmet Özün (43.).
Quelle: AWESA