SSG Halvestorf – SC Hemmingen-Westerfeld 2:2

Halvestorfs Punkteregen scheint sich auch vor heimischer Kulisse fortzusetzen. Nach zehn Punkten aus vier Auswärtseinsätzen in Folge behielten die „Piepenbusch-Kicker“ auch gegen Hemmingen-Westerfeld etwas Zählbares daheim. „Wir haben gegen einen sehr starken und brutal spielfreudigen Gegner ein richtig gutes Spiel gemacht. In der ersten halben Stunde haben eigentlich nur wir gute Möglichkeiten gehabt“, eröffnete SSG-Coach Dennis Hoferichter den Spielbericht nach der 2:2-Punkteteilung. Tore gab es innerhalb der ersten Hälfte zwar nicht zu bestaunen, einen großen Aufreger setzte es allerdings in der 31. Minute. Für eine vermeintliche Notbremse sah Rodi Celik auf Halvestorfer Seite die Rote Karte – für Hoferichter nicht nachzuvollziehen: „Rodi hatte mit der Sache überhaupt nichts zu tun. Es war eine alleinige Angelegenheit zwischen dem Hemminger Stürmer und Josh Jürgens. Und der wiederum wurde von einem anderen Verteidiger noch abgesichert.“ Mit dem Platzverweis bekam das Halvestorfer Offensivspiel einen kleinen Knick, trotzdem hielt man den Gegner bis zum Pausenpfiff im Verbund vom eigenen Kasten entfernt – um nach dem Seitenwechsel sogar selbst in Führung zu gehen. Nach einem Spielzug über Mehmet Özün setzte Sören Vespermann zum 30-Meter-Sprint an und versenkte die Kugel zum 1:0.

Und es wurde noch besser: ab der 50. Minute herrschte auch in personeller Hinsicht wieder Gleichzahl auf dem Spielfeld, nachdem Noah Herhaus auf Gästeseite nach vermeintlicher Tätlichkeit ebenfalls das Feld verlassen durfte. „Als Rote Karte habe ich diese Situation auch nicht wahrgenommen“, gab Hoferichter zu. Mit nur zehn Mann auf dem Feld kam allerdings auch der Gast nach einer Stunde zum Erfolg. Nach einem Halvestorfer Ballverlust rollte die Kugel gleich mehreren SSG-Verteidigern durch die Beine. Robin Bartels wehrte den ersten Versuch noch ab, doch Alexander Druzhinin drückte die Kugel im Nachschuss über die Linie. „Das war brutales Pech. Trotzdem haben sich die Jungs nicht hängen lassen“, so der Coach. Die sich bietenden Räume beim Zehn-gegen-Zehn nutzen seine Männer in der 78. Minute das nächste Mal. Nachdem Mehmet Özün gleich mehrere Spieler aussteigen ließ, gelangte die Kugel auf die rechte Außenbahn und per Flanke erneut zu Vespermann, der die Kugel annahm und zum 2:1 vollendete.

Tatsächlich hatten Juan Miguel Kolanwoski und Murat Saglam auch Möglichkeiten, den Sack frühzeitig zuzumachen. Stattdessen rutschte eine Gäste-Hereingabe von der Außenbahn wieder zwei SSG-Verteidigern durch die Beine und Michael Gerlach glich zum 2:2 aus. In der Nachspielzeit hätte es sogar noch bitterer werden können für die Hausherren, doch ein Hemminger Kopfball landete nur am Querbalken. Somit blieb es bei der Punkteteilung. „Natürlich sind wir etwas enttäuscht, immerhin haben wir zweimal geführt. In Summe war es aber ein gerechtes Unentschieden für ein gutes Spiel mit einer nicht ganz so guten Schiedsrichterleistung.“ Ein Sonderlob hatte der Coach noch für „Unterschiedsspieler“ Özün übrig: „Was der Junge für ein Laufpensum abruft, ist der Wahnsinn. Man könnte meinen, der ist Marathonläufer – und das alles auch noch mit einer solch starken Technik.“


SSG Halvestorf: Bartels, Elias, Saglam, Celik, Eickhoff (70. Kolanowski), Vespermann, Farahmandia (82. Paraschiv), Brixius, Jürgens (86. Bollwitte), Arndt, Özün.
Tore: 1:0 Sören Vespermann (48.), 1:1 Alexander Druzhinin (60.), 2:1 Vespermann (78.).
Besonderes: Rote Karten für Halvestorfs Rodi Celik (31.) und Noah Herhaus (50.), 2:2 Michael Gerlach (85.).

Quelle: AWESA

Vorbericht:

Aufsteiger Halvestorf reitet momentan auf der Erfolgswelle durch die Landesliga. Satte zehn Punkte sicherten sich die „Piepenbusch-Kicker“ aus den vergangenen vier Auswärtspartien am Stück. Darunter entführte man auch Punkte aus Wunstorf und Wetschen, die in der Liga ganz oben mitmischen – für SSG-Trainer Dennis Hoferichter keine Überraschung: „Das mag vielleicht komischen klingen, aber wenn unser Kader voll besetzt ist, sind wir ein Gegner, den man nicht unterschätzen sollte. Mit der Rückkehr der Achse um Josh Jürgens, Mehmet Özün und Julian Maaß sind drei absolute Leistungsträger in den letzten Wochen zurückgekehrt, die diese positiven Ergebnisse definitiv begünstigen.“ Auswärts hat die SSG ihr Können in den letzten Wochen eindrucksvoll unter Beweis gestellt, nach mehr als einem Monat Pause soll diese Serie nun auch an heimischer Stätte fortgesetzt werden. Mit dem SC Hemmingen-Westerfeld gastiert am Sonntag der punktgleiche Tabellennachbar am Piepenbusch. „Hemmingen verfügt über eine sehr junge und dynamische Mannschaft, die mit Tim-Hendrik Hoffmann einen sehr guten Trainer an der Seitenlinie hat. Der SC erlebt in dieser Saison ein ähnliches Auf und Ab wie wir, deshalb haben wir auch gleich viele Punkte und ein ähnliches Torverhältnis. Trotzdem wollen wir nach vier Auswärtsspielen zuhause gehen Hemmingen an die positiven Leistungen anknüpfen und unbedingt den nächsten ‚Dreier‘ holen, um uns in der Tabelle weiter nach oben zu orientieren.“ Nach aktuellem Stand steht dem Trainerduo Hoferichter/Balk wieder die „Qual der Wahl“ bevor, einzig der Einsatz des angeschlagenen Josh Jürgens sei noch vakant. „Dafür müssen wir erst das Training abwarten, aber aktuell sieht es gut aus. Generell ist der Konkurrenzkampf im gesamten Team aktuell sehr hoch“, ergänzt der Coach.

 Quelle: AWESA