FC Sulingen – SSG Halvestorf 3:4

Halvestorf brauchte einmal mehr den “Thrill” – und trieb damit die Trainer Rik Balk und Dennis Hoferichter regelrecht zur Verzweiflung. „Zum Glück gehören die drei Punkte uns. Aber was wir vor dem Tor vergeben und uns an individuellen Fehlern vor unserem eigenen Tor leisten, ist nicht normal“, meinte Balk, der anfangs noch richtig gut aufgelegte Piepenbusch-Kicker sah. Mehmet Özün (4.) und Simon Eickhoff (25.) schossen die SSG mit 2:0 in Führung. Balk: „Bis dahin waren wir sehr dominant und haben verdient 2:0 geführt.“ Dann verkürzte Maurice Krüger für Sulingen im direkten Gegenzug auf 1:2 (26.) – und plötzlich geriet das Spiel der Gäste aus den Fugen. Nach einem gegnerischen Eckstoß unterlief Halvestorf ein individueller Fehler, und Bjarne Meyer traf aus kurzer Distanz zum 2:2-Ausgleich (37.).

Nach dem Seitenwechsel reagierte Halvestorf wütend und erspielte sich zahlreiche gute Torchancen. Jedoch stellte sich das altbekannte Problem der SSG ein: die Chancenverwertung. Julian Maaß und Nils Bollwitte verpassten nach einem Eckball das 3:2 für die Gäste (48.), dann wurde ein Schuss von Dennis Fulek pariert (49.). Sechs Minuten später fand ein Querpass von Maaß nicht das Ziel (55.), ehe Özün im Eins-gegen-Eins gegen Sulingens Schlussmann Thorben Klöcker für Erlösung sorgte und nach Pass von Eickhoff das 3:2 erzielte (58.). In der 62. Minute wurde ein Versuch von Fulek auf der Linie geklärt, dann scheiterte Özün im Eins-gegen-Eins an Klöcker. 180 Sekunden darauf verfehlte Özün aus 18 Metern das Ziel. In der 75. Minute parierte auf der anderen Seite Keeper Kallmeyer einen Versuch der Sulinger und hielt damit die Führung fest.

In der 80. Minute folgte die vermeintliche Erlösung: Kai Brixius brach über rechts bis zur Grundlinie durch und legte den Ball in die Mitte, wo Eickhoff es seinem Kollegen Özün gleichtat und einen Doppelpack zum 4:2 schnürte. Durch waren die Halvestorfer damit aber nicht – ein zu kurzer Rückpass von Marco Elias wurde abgefangen, und Mathis Wohlers verkürzte auf 3:4 (89.). „Es ist eigentlich unglaublich, dass man nach diesem Spielverlauf noch einmal zittern musste. Wir haben es dann souverän über die Zeit gebracht, hätten aber einen ruhigeren Sonntag erleben können. Eine so große Aneinanderreihung von Fehlern in Kombination mit unserer Abschlussschwäche sieht man selten“, atmete Balk tief durch und freute sich schließlich über den vierten Saisonsieg sowie den Sprung ins gesicherte Mittelfeld.

SSG Halvestorf: Kallmeyer, Elias, Saglam, Özün, Eickhoff, Vespermann (46. Maaß), Paraschiv (46. Farahmandia), Brixius, Fulek (87. Rexha), Bollwitte (86. Jürgens), Arndt.

Tore: 0:1 Mehmet Özün (4.), 0:2 Simon Eickhoff (25.), 1:2 Maurice Krüger (26.), 2:2 Bjarne Meyer (37.), 2:3 Özün (58.), 2:4 Simon Eickhoff (80.), 3:4 Mathis Wohlers (89.).

Quelle: AWESA

Vorbericht:

Die Halvestorfer schrammten hingegen in sprichwörtlich letzter Sekunde am Überraschungserfolg vorbei. In der 97. Minute erzielte der Oberliga-Aspirant, TSV Wetschen, noch den 2:2-Ausgleich. „Das tut natürlich weh und fühlt sich an wie zwei Niederlagen hintereinander“, bedauert Trainer Rik Balk. Am Sonntag geht es für die Piepenbusch-Kicker zum Schlusslicht aus Sulingen. Balk warnt: „Wer nun glaubt, dass wir das Spiel auf jeden Fall gewinnen, täuscht sich. Für uns gibt es in dieser Liga keinen Gegner, den man schlagen ‘muss’. Natürlich wollen wir drei Punkte mitnehmen, aber das geht nur, wenn alle Spieler sich zu 100 Prozent auf das Duell einlassen. Dass wir Gegner mit angezogener Handbremse schlagen können, muss endlich aus den Köpfen der Spieler raus. Ich erinnere nur an den Bezirkspokal der letzten Saison. Da haben wir mit dem VfR Evesen und TSV Wetschen zwei Topteams aus der Landesliga geschlagen und sind dann gegen den vermeintlich schwächeren TuS Sulingen rausgeflogen.“ Personell sind die Halvestorfer weiterhin angeschlagen. Für Julian Maaß und Josh Jürgens kommt ein Einsatz zu früh. Balk: „Vielleicht geben sie nächste Woche ihr Comeback.“ Dafür machen die Leistungen der Neuzugänge Mehmet Özün und Jasha Farahmandia Hoffnung. „Die beiden etablieren sich immer mehr in unserem Spiel“, lobt der Trainer. Rodi Celik wird hingegen ausfallen. Er muss eine Gelbsperre absitzen.

 Quelle: AWESA